| Insel Texel - CP Kogerstrand in de Koog |       |
Hallo Ihr urlaubssüchtigen TangoschlepperInnen!!!
Hier ist nun endlich  mein Bericht über unsere Reise zur Holländischen Nordseeinsel Texel (sprich Tessl), obwohl ich, aufgrund des umfangreichen Berichtes vom SAUERLÄNDER (den ich nur unterstreichen kann) nicht mehr viel zu schreiben habe. 
Wir brachen am letzten Schultag sofort nachdem unsere Kinder von der Zeugnisverteilung nach Hause kamen auf und fuhren via München-Nürnberg-Frankfurt in Richtung Niederländische Grenze. Da es schon recht spät war und auch wie aus Kübeln goss, blieben wir zur Übernachtung am CP Illieshof in Bad Honnef-Aegidienberg stehen. Wir wählten den Platz wegen seiner Nähe zur A3. Wegen der fortgeschrittenen Tageszeit und des starken Regens möchte ich über den Platz nicht zu viel sagen. Nur soviel, die Toilettanlagen,Duschen und Spülbecken waren ziemlich neu und in 1a Zustand.
Nach einem eiligen Frühstück waren wir um 8 schon wieder auf der Straße und erreichten nachmittags die Fähre in Den Helder. Die ganzen 1000km verliefen ohne Probleme, nur auf den Gegenfahrbahnen Richtung Süden war die Hölle los und massig Stau.
Nach einer etwa 25 minütigen Überfahrt und dem Ausschiffen, war die Fahrt nach De Koog zum CP Koogerstrand nur mehr eine Kleinigkeit. Kurzes Staunen in De Koog wie steil die Auffahrt auf die innerste Dünenreihe ist, (dahinter liegt der CP) viele Alpenstraßen bei uns sind nicht so steil, dafür halt länger. 
Da wir reserviert hatten (zur Hauptsaison unbedingt nötig, Vorauskasse des Gesamtbetrages) war das Einchecken in wenigen Augenblicken erledigt. Unser Stellplatz B21 war einer der größeren (Kategorie5) und lag in einem Sandloch etwa 1-2m unter Straßenniveau. Der Stellplatz war sogar noch groß genug für ein Igluzelt und die 5 Fahrräder in loser Ordnung. Die Blickrichtung war Ost (Morgensonne am Frühstückstisch) auf einen wundervollen wild bewachsenen Dünenhang.
Ohne Landy wäre der Tango nie in den Stellplatz zu rangieren gewesen, aber kurze Zeit später war auch schon der 4WD Pickup vom CP da und fragte ob er helfen könne. Da war´s aber schon geschehen. Trotzdem ist das ein super Service für nicht 4WDler.
Als der Tango endlich im Loch stand, war die Fuhre natürlich komplett schief. Mit dem Rover einseitig auf Keile zu ziehen war unmöglich, da viel zu wenig Platz zur Verfügung stand. Von Hand raufschieben, im Sand unmöglich, da hätten wir den OBELIX gebraucht . Da hat sich meine Konstruktion zur Verwendung des JACKALL das erste Mal bewährt. Angesetzt und flink einen halben Meter angehoben, mit Keilen und Kant´ln unterbaut und schon stand der Tango in der Waage, so daß einer gröberen Bruzzelei nichts mehr im Wege stand  .
Tango im Sandloch mit Blümchens Ein-Zimmer Appartment.
Nach dem Aufbauen dann noch schnell das Auto auf den Parkplatz gestellt und dann 14 Tage Urlaub pur. (Auf den CP darf man nur 2x mit dem Auto, bei der An- und Abreise).
Während der Hauptsaison werden auch keine Wohnmobile auf den Platz gelassen.
Strand und Dünen im Überfluß
Nur wenige Leute
Dafür umsomehr Wind zum Drachensteigen
In der 1. Woche war das Wetter wechselhaft, es gab aber nur einen vollen Tag Regen, dafür mit Sturmwind, sodaß sogar die Luftratten (Copyright Martin ) zu Fuß gingen.
Die 2. Woche war durchwegs schön und heiß, die Nordsee hatte 18°C, war tiefblau, und total sauber (keine einzige Qualle war während der ganzen Zeit zu sehen.). Der Badestrand lang, breit, schön, sauber, Sandstrand optimal. Ein besonderes Erlebnis war, als am letzten Tag zwischen den Schwimmenden 2 Seehunde auftauchten und dann so für 1 – 1,5 Stunden im Abstand von 5 -10 m zwischen den Kindern herumtauchten und paddelten. Die Leute von der STRANDBEWAKING waren ganz nervös, da die Tiere ganz schön beißen können. Laut deren Auskunft machen die Seehunde das gerne, da sie sich im seichten Wasser sonnen und die Badegäste beobachten, weil sie so neugierig sind.
Während der schlechteren Woche haben wir mit dem Auto die Insel abgefahren und die diversen Orte besucht.
Ich empfinde DeWaal als ganz besonders schön.
  
Außerdem besuchten wir verschiedene Museen, von denen ich das Maritim und Juttersmuseum in Oudeschild, das Ecomare in De Koog und die Oudheidkamer in Den Burg ganz besonders empfehlen möchte.
Am Besten aber fanden wir die ausgedehnten Radtouren und Wanderungen in den Naturschutzgebieten De Muy und De Slufter sowie die langen Spaziergänge am kilometerlangen Strand und durch die Dünenlandschaften.
Gaaaanz weit hinten ist England 
Der Dünendurchbruch bei De Slufter
Der Leuchtturm (ist kein Bild von mir, denn der schaut jetzt ganz grauslig rosarot aus)
Blick von der Düne auf DEN EINZIG WAHREN WW .
Die beste Karte für Expeditionen im Auto, zu Fuß oder FIETS (holl. Rad) ist die TOPOGRAFISCHE KAART VAN NEDERLAND 1/25000 Blatt 9B. Da sind sogar die Toilettenhäuschen am CP Koogerstrand eingezeichnet . Das soll aber nicht heißen, dass man die Karte braucht um wieder nach Hause zu finden, nein, nein, man ist ja auf einer Insel . Es ist nur schön sie anzusehen und Wege und Pfade zu finden, die man sonst übersehen hätte.
Auffällig ist auch, dass 1-1,5km weg von der Westküste das Land plötzlich intensiv landwirtschaftlich genützt wird. (Da schaut´s aus wie auch sonst überall in Holland, grüne Felder mit Kühen. Das war für uns nicht so interessant. Die Ostküste gefiel uns auch nicht so sonderlich (Deiche mit Schafen und Watt)
Kulinarisch gesehen ist die Insel optimal für Fischliebhaber. Es gibt genügend Geschäfte die frischen Fisch anbieten, auch Imbisse die Backfisch etc. bereithalten gibt´s in großer Zahl. Ganz besonders mundete uns POON, das ist laut Auskunft eines Fischers Knurrhahn, geräuchert, gebraten, gegrillt oder in Bierteig, und natürlich Salzhering mit Gurke und Zwiebel.
Einmal waren wir auf Empfehlung Spare Rips essen, sie waren sehr gut, aber 14Teuros pro Portion für viele Knochen und nur wenig Fleisch, das war schon heftig. Na ja, Sauerländer sagte ja „Inselpreise“ .
Am wenigsten gefiel uns die Fußgängerzone in De Koog. Das ist dort wie eine Filmkulisse in den Bavaria Filmstudios in München, alles aus Kunststoff oder Pappmache und dazu der Gestank der div. Frittenbuden – einfach umwerfend.
Der Höhepunkt für einen Alpenbewohner ist aber die APRES SKI BAR  mit DJ Ötzi Gebrüll und AAAAAAAb auf die Piste Geschrei direkt im Dorf. Haben die überhaupt Schnee dort?  Wenn ja, haben die auch Schi???? Wenn ja dann haben sie natürlich auch Apres Ski.!! Ist doch klar, oder? 
Wir besuchten die Straße nur immer ganz schnell am Morgen um beim BAKER TIMMER frisches Brot zu holen.
Wichtig: Auf die Fahrräder nicht vergessen, da es unter Umständen ganz schön weit ins Dorf sein kann (je nach Lage des Stellplatzes) Wie Ihr alle wisst, können die Vorräte ganz schön schwer sein. Brot, Grolsch, Fisch, Amstel, Gemüse, Gulpener, Chips……………
Die 14 Tage vergingen leider wie im Fluge und bald mussten wir schon wieder zurück nach Hause.
Das Herausziehen des Tango aus dem Sandloch lockte dann plötzlich noch einige Schaulustige an, aber mit Sperre und Untersetzungsgetriebe verlief das ganze dann völlig unspektakulär. Das Auschecken ist erst nachdem man komplett vom CP weg ist, möglich, da die Slagboomkaart sofort deaktiviert wird.
Da wir erst so um die Mittagszeit wieder in Den Helder ankamen (trotz zeitigem Aufbruchs vom Koogerstrand) fuhren wir nicht direkt nach Hause, sondern machten noch Station in Winterswijk beim OBELINK. Wir Übernachteten nicht weit entfernt am CP DE TWEE BRUGGEN. Aber das ist eine andere Geschichte.
POSITIV:
# Tolle Nordseeinsel mit viel Natur an der Westseite
# Schön in den Dünen gelegener, ruhiger, gepflegter CP, der aber durch das auf und ab in den Dünen nicht parzelliert wirkt.
# Die neuen Sanitärgebäude waren sehr schön und sauber (Familienduschen)
# Wenig bis kein Verkehr am CP
# Bewachter Strand
NEGATIV:
# Warmes Wasser (Dusche und Geschirr) nur gegen Bezahlung (ca. 1€)
# Weder warmes Wasser noch Seife etc. auf den Toiletten (müsste bei dem Preisniveau schon dabei sein)
FAZIT:
Sofort wieder, aber DK (Nörre Lyngvig) war noch besser.
__________________
 [B]TIROLER TANGOSCHLEPPER ROVERJO [/B] 
|
10.09.2004, 21:06
