Geschrieben von transalp am 16.10.2014, 11:06:
Umbau Bad vom S&F
Hallo zusammen,
Ich habe Zeit, ich muss warten bis die Farbe trocken ist.
Irgendetwas knarzt ziemlich laut, wenn man am Toilettenraum vorbeigeht, bzw. ihn betritt. Es scheint am unteren Abschlussbrett der Toilettentür zu liegen. Die Duschwanne liegt da auf. Untergeklemmte Filzscheiben, Silikonöl und WD 40 schaffen nur für wenige Stunden Ruhe. Je mehr man darauf achtet umso nerviger wird das Knarzen.
Das wird abgestellt, die Duschwanne kommt raus! Wie soll man auch auf einer verbleibenden Fläche von ca. 30 x 60cm, gewickelt in einem Duschvorhang, duschen können?
So einfach ist das allerdings nicht, Knaus baut den Wohnwagen von unten nach oben. Zuerst der PVC-Boden, dann das Unterteil der Toilette, darauf die Duschwanne, dann das Lokus. Um die Wanne komplett und sauber auszubauen, hätte ich den Trichter samt Außenrahmen demontieren müssen. Ich habe die Wanne mit der Fein-Säge mittendurch geschnitten und entfernt. Der Fußraum wird gut 10cm breiter weil der Radkasten erheblich schmaler ist als die Verkleidung der Duschtasse. Gut zu erkennen an den Bildern auf denen der Luftaustritt zu sehen ist.
Das Nächste was stört, ist das gummiartige Eckwaschbecken. Aufstützen ist nicht möglich, weil man sonst Gefahr läuft es abzubrechen. Der Vorbesitzer hatte schon aus gutem Grund einige Schrauben zusätzlich angebracht, die aber offensichtlich lediglich in der Pappe der Wandverkleidung saßen und teilweise ausgerissen waren. Das Abwasser wurde serienmäßig durch die Wand im Kleiderschrank nach außen geführt. Jetzt also, durch meinen Umbau bedingt, durch meinen Elektro-Schrank. Das ist jetzt auch vorbei, das Waschbecken wird ersetzt!
Das Dükerrohr unter der Toilette für die Heizung wird entfernt. Ebenso das weiterführende Heizungsrohr zum Schrank unter der Spüle. Das Loch wird mit einer zurecht gesägten Platte aus dem Material der Duschtasse verschlossen, Kabel und Wasserschlauch durch ein 50mm Stück 40er Kabelkanal geführt. Die Gas-Absperrventile und die Putzutensilien müssen nicht beheizt werden.
Die erste „Fummelarbeit“, zwischen Lokus und Trennwand zur Küche ist ein 35mm breiter Freiraum bis zum Fußboden. Unmöglich, den sauber zu halten. Hier passe ich einen Holzklotz ein bis zur Höhe des Toilettensockels. Mit Teppich belegt, ist er nun bequem sauber zu halten und bei Bedarf herausnehmbar.
Nun Waschbecken abbauen. Wasserhahn, Kabel, Zu- und Ablauf entfernen. Waschbecken lösen und abnehmen. Mein Glaube, dass der Spiegel nur durch die serienmäßigen Halter gehalten wird war falsch. Der Spiegel sauste abwärts und wurde 20cm kürzer. Na ja, lang genug ist er immer noch und grade abgeschnitten, mit einem vernünftigen Sockel wird er weiter seinen Dienst tun.
Unter dem Wohnwagen geht es weiter. Die Abwasserabläufe für Spüle und Dusche bis zur 1. Verzweigung entfernen. Zwei rechteckige Platten aus 3mm Schalungssperrholz mit Sika 221 und jeweils 4 kleinen Schrauben vor die Löcher setzen. Von oben die Löcher mit Styropor und einem 8mm dicken Sperrholzstopfen bodenbündig verschließen. Nachdem die Verleimung trocken war, ein Stück PVC-Teppich anpassen und verkleben.
Den Wasserschlauch von der Pumpe bis zur ersten Verteilung kann ich noch um fast einen Meter kürzen. Durch die „Elektrokiste“ verlege ich ein 16mm Kabelschutzrohr bis ins Bad. Der Schlauch passt saugend-schnaubend durch und die Verteilung wird in einem 40 x 40er Kabelkanal verschwinden.
Nun wird es haarig, Maßnehmen für Einbauregale und Waschtisch. Da meine Frau offensichtlich mit einem eingebauten Winkelmesser ausgestattet ist und keine schiefen bzw. nicht parallel verlaufenden Linien akzeptiert, gilt es nun die rechten Punkte zu ermitteln. Das Einzige was rechtwinklig ist, ist der Winkel zwischen Boden und Außenwand. Also die Höhe des Regals ermitteln und auf den Wänden anzeichnen. Alles andere muss angepasst werden.
Der Waschtisch besteht aus 22mm Leimholz, er bekommt vorne eine schöne runde Kante. Zwei Holzleisten, 18mm dick und 100mm breit dienen als linke und rechte Stütze. Über dem Radkasten trägt ein 22mm Sperrholzstreifen das untere Regal. Der Rest besteht aus 10mm Pappelsperrholz.
Nachdem alles angepasst, eingebaut und zusammen geschraubt ist, heißt es schleifen. Am besten und schnellsten mit einem Handschleifklotz und Schmirgelschleifblättern von Siafast bzw. Mirka, zuerst mit der Körnung 80, dann mit 120er.
Bis jetzt lief alles nach Plan. Ein neuer Tag.
Jetzt muss das Abwasserrohr des Waschbeckens verlegt werden. Na ja, es ist eher ein Spucknapf, reicht aber fürs Zähneputzen und Hände Waschen völlig aus. Die passenden 28mm Rohre und Fittings gibt es von Reich. Es soll direkt an der Wand nach unten laufen. Ein 33mm Loch soll mit der Lochsäge gebohrt werden. Da die Lochsäge aber einen größeren Teller hat, lege ich den Mittelpunkt fest und bohre ein 7mm Loch. Mit der Säge will ich die Bohrung als Führung nutzen und von unten sägen.
Aber, Überraschung, die Bohrung sitzt mitten in einer Verstärkungslatte. Die möchte ich nicht durchtrennen. Mit einem 1mm Bohrer den Boden perforiert und festgestellt, dass das Rohr min. 10mm von der Wand weg muss. Ein neues 7mm Loch gebohrt, die Lochsäge von unten angesetzt, die 3mm Bodenplatte und das Styropor glatt durchgesägt und dann war das Sägeblatt hinüber.
Die Holzlatte hatte ich nicht getroffen, aber aus der Latte ragte ca. 8mm die Spitze einer Stahlschraube.
Und jetzt? Lochsäge von oben bis zur Schraube-geht nicht! Schraube von unten abschleifen? Ich habe keinen Schleifstift mehr. Von unten abmeißeln mit 10cm Platz über der Stirn?
Mit einem 27mm Senker von oben das Loch bis zur Schraube erweitert, den Finsterling abgemeißelt und mit einer Halbrundfeile das Loch nach und nach auf 33mm vergrößert. Auf diese Arbeit hätte ich gerne verzichtet.
Den Rohrwinkel und die Rohrstücke einsetzen und verbinden, den Haltewinkel fürs Rohr verschrauben und den Bodendurchbruch mit Dekalin abzudichten war dann nur noch eine Sache von Minuten.
Der Tag war gelaufen.
Am nächsten Tag alles abbauen und meiner Frau (die ist fürs feinmachen zuständig) zum lackieren in RAL 7004 übergeben. Die erste Lackierung zieht sich über fast 4 Tage hin, der Lack härtet sehr, sehr langsam aus. Es ist ein Alkydharzlack, die Hölzer hätten mit einer Grundierung vorgestrichen werden müssen. Nun dauert es eben länger. Nach weiteren 5 Tagen war es endlich soweit, der Lack war soweit durchgehärtet, dass ich das 2. Mal schleifen konnte. Nun wird die zweite Lackschicht aufgetragen. Wenn es gut aussieht, werde ich wohl in einer Woche alles montieren können, wenn nicht, wird nochmal geschliffen und lackiert.
Schaun mer mal, das fertige Teil stelle ich dann auch vor.
Übrigens: Das Knarzen habe ich abgestellt. Das Abschlussbrett zwischen den Türpfosten war nicht mehr fest mit diesen verbunden. Links und rechts sitzt jeweils ein Lamellendübel bei denen sich offensichtlich die Verleimung verabschiedet hat. Ich habe einen Streifen 18mm Siebdruckplatte davor gesetzt, mit 160mm M6 Fensterbauschrauben und Einschlagmuttern durch den Boden verschraubt. Zum Abschluss noch das lose Abschlussbrett und die Türpfosten mit der Siebdruckplatte verschraubt.
Lackiert wird später. Jetzt ist Ruhe, in jeder Hinsicht!
Gruß
Die Fotos sind in der Gallery
So soll es werden
So ist es
Luftaustritt alt
Luftaustritt neu
Duschablauf geschlossen
Düker unter der Toilette verschlossen
keine_Dreckecke-1
keine Dreckecke-2
Anpassen-1
Bausatz-1
Düker für Wasserschlauch
kein Knarzen mehr
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