Hallo Tangos,
wie versprochen der Bericht über unser Wochenende mit dem Pössl 2Win.
Bevor wie Unmengen an Geld versenken und nachher feststellen, dass diese Art von Fortbewegung nicht unser Ding ist, leihen wir uns lieber die Fahrzeuge, die in die engere Wahl kommen und testen Diese ausgiebig.
Bei der Fa. Dümo in der Nähe von Dülmen (Münsterland) konnte man einen Pössl mit AHK bekommen – frisch drunter gebaut.
Am Freitag Abend nahm ich das 5,60 M lange Gefährt in Empfang. Nach den üblichen Formalitäten und dem Bezahlen (2 Tage à 55.-€+ 20.-€ Gas und Reinigung), erfolgte eine Einweisung von dem Verkäufer –die Heizung und das Elekropanel wurden recht ausführlich beschrieben. Der Peugeot Boxer gab kein Rätsel hinsichtlich der Bedienung auf.
Für die 500 Freikilometer hatten wir uns einen kleinen Ausflug nach Bödefeld bei Winterberg zum Skifahren ausgesucht. Aber erst mal nach Hause, um Ingrid zur Probefahrt einzuladen. Auf dem Programm: Überlandfahrt durch enge Kurven und schmale Straßen, Supermarktparkplatz und rückwärts in unser Einfahrt rangieren – tadellos gemeistert.
Am Samstag Morgen ging es darum den Tango anzuhängen und möglichst früh loszukommen
Erstes Problem: die Anhängerkupplung hängt ein ganzes Stück tiefer als bei unserem Seat, es war nur mit vereinten Kräften. die sich hinten in den Tango stellen möglich, den Tango aus dem Carport zu ziehen. Denn durch die Hanglage verklemmt sich die Dachrailing unter den Sparren. Schnell noch Wasser im Tango und die 90 Liter im Pössl aufgefüllt und schon ging’s los.
Durch den extrem langen Radstand und den hubraumstarken Motor war der Tango kaum spürbar. Machte wirklich Spass. Spiegelverlängerungen waren überflüssig.
Am Hunau-Campingplatz angekommen, die erste echte Herausforderung für das fast 12m lange Gespann – eine enge, kurvige Anfahrt mit Bäumen, Hecken und vielen dicken Steinen. Ging aber. Dank der riesigen Spiegel übersieht man nichts. Der freundliche Besitzer half nachher beim Rangieren auf dem aufgeweichten Schotterboden.
Am Platz haben wir uns nach dem Abkuppeln des Tangos sofort auf dem Weg zum Skigebiet gemacht (1km vom CP). Der Raum unter dem festem Bett ist riesig und fasste unsere Carver, Stöcke und die voluminösen Skischuhe ohne Probleme. Auch das Umziehen geht mit in einer solchen Kiste recht problemlos.
Abends zurück kam die Probe aufs Exempel. Wie kann man mit 2E und 2K den Abend verbringen und wie schläft es sich darin. Die Antwort: besser als erwartet. Die Sitzecke ist größer als im Tango und man hat deutlich mehr Ellenbogen-Freiheit. Die Kinder wurden später in den Tango ausquartiert und wir konnten die probieren, wie gut es sich auf Federkernmatzratzen und Lattenrosten schläft. Man muss sagen soweit ganz gut – bis uns das Gas ausging. Leider waren beide 5kg Flaschen leer. Aufgrund der Kälte haben wir das Frühstück ausfallen lassen und sind gleich zur Piste gefahren. Und dann passierte es, der Motor hatte urplötzlich keine wirkliche Leistung mehr und lief unrund die Motorselbstdiagnose-Kontroll-Leuchte leuchtete. Na toll – wir uns also den Berg hochgeschleppt und den Vermieter angerufen. Die „Begeisterung“ war spürbar, wir sollten einfach weiterfahren war sein Rat...
Aber erst mal haben wir den letzten Schnee im Sauerland genutzt, um dann den Tango anzuhängen und nach Hause zu fahren. Leichter gesagt als getan, der Peugeot war so schlapp, dass wir echte Schwierigkeiten hatten den Campingplatz über die recht steile Auffahrt zu verlassen. Also mit knappen 70km/h nach Bad Wünnenberg ins traute Heim gezuckelt, den Tango abgehängt und nach einer ausgiebigen Reinigung den Pössel Peugeot mit Vmax 120 nach Dülmen gefahren.
Der Vermieter entschuldigte sich artig für die Probleme und wolle mir noch Geld für das Gas geben, was ich dankend ablehnte da ich kein Neues geholt habe. Aber wenn ich solche Moppel vermiete, sollte das vorher gecheckt werden....
Fazit:
Ich kann jeden nur von einem Leih-WoMo abraten. Die Sauberkeit war bei unserem ziemlich übel, das Waschbecken war verstopft von Hundehaaren, das Bad sah aus als hätten sie einen Hund dort rasiert und im Bett muss sich der frisch rasierte Hund besonders wohl gefühlt haben – alles voller schwarzer Haare. Wir fanden es echt ekelig.
Aber nun zu den Fakten:
Positiv:
PKW ähnlicher Fahrkomfort und Handling
Hohe Endgeschwindigkeit 160km
Recht geringer Verbrauch für ein 5t Gespann – 10 l Diesel
Angenehme hohe Sitzposition
Wohnwagen ist im Schlepp kaum zu spüren
Tolle Raumnutzung
Viel Stauraum
Bequemes Bett
Recht große Sitzecke
Warmwasserboiler und theoretisch moderne Heizung
Duschmöglichkeit
Großer Wassertank (90 l) - Abwasser 75 l
Gelbatterie zusätzlich
Tisch lässt sich auch draußen verwenden.
Übersichtliches Panel für alle wichtigen Funktionen
Relativ geringer Grundpreis
Negativ:
Unbequeme Sitze für die 3 und 4 Person in der zweiten Reihe
Beifahrersitz für Personen von max. 1,70m
Kleiner Gasvorrat (max. 3 Flaschen a 5kg)
Augenscheinlich häufige Motorelektronikprobleme bei Peugeot
Teilweise mäßige Verarbeitungsqualität (Kunststoffteile)
Keine Trittstufe (nur beim Pössl nicht vorhanden)
Enge Toilette
Schublade ohne Rausfallsicherung
Labile Herd/Spülenabdeckung
Heck-Fahrradträger ist höllengefährlich – Kopf einziehen
Kühlschrank kleiner als im Tango
Nur eine 220V Steckdose im ganzen WoMo
Deftige Aufpreisliste . z.B. 4Gang-Automatik 3700 € !!!
Fazit:
Wir waren echt sehr nah dran, ein solches „Freizeitfahrzeug“ zu holen, müssen uns das aber den Vorfällen noch mal gründlich überlegen.
Tendenziell geht es aber doch in Richtung SEA Aerocamp - wenn der Preis stimmt
Gruß Jo
__________________ [B]Der mit dem [I][COLOR=red]Tango[/COLOR] [/I] tanzte...[/B] [URL=http://www.tango-forum.info/wbboard/search.php?boardid=23]Zauberlink[/URL] - beantwortet 85% aller Fragen
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